Sonntag, 9. Oktober 2016

Laufe meinen Weg

Bevor Du urteilen kannst über mich oder mein Leben,
ziehe meine Schuhe an und laufe meinen Weg,
durchlaufe die Straßen, Berge und Täler,
fühle die Trauer, erlebe den Schmerz und die Freude.
Durchlaufe die Jahre, die ich ging,
stolpere über jeden Stein, über den ich gestolpert bin,
stehe immer wieder auf
und gehe genau die selbe Strecke weiter,
genau wie ich es tat.
Erst dann kannst Du über mich urteilen.

Freitag, 7. Oktober 2016

Schlechte Erfahrungen

In meinem Leben ist glaube ich so einiges schief gelaufen. Ich denke jeder hat Sachen erlebt, die in belasten oder krank machen. Aber es geht auch jeder anders damit um. Die meisten, auch sehr guten Freunde, wissen meist nur einen Teil meiner Geschichte. Was wirklich alles passiert ist, weiß glaube ich keiner. Ich denke das ist vielleicht auch besser so, weil ich merke, dass die meisten gar nicht wissen wie sie damit umgehen sollen, wenn ich ihnen auch nur einen Teil davon erzähle. Früher habe ich das alles verdrängt und in mich rein gefressen, mittlerweile kann ich darüber reden.

Wo soll ich da nur anfangen ....

Am besten fange ich gleich bei der Geburt an ;-) Die ersten Wochen nach der Geburt habe ich im Krankenhaus verbracht, weil ich krank war. Was ich genau hatte, weiß ich eigentlich gar nicht. Ich frage nie so genau nach, was in meiner Kindheit war. Als ich dann endlich nach Hause gekommen bin, ist mein Vater plötzlich verstorben. Da war ich erst 3 Monate alt. Es hängt mir noch oft nach, dass ich meinen Vater nicht kennen lernen konnte. Wenn ich dann im Fernsehen sehe, wir andere Familienmitglieder suchen und nach Jahren wieder finden, wünsche ich mir oft .... das könnte ich auch.

Das mein Stiefvater gar nicht mein richtiger Vater ist habe ich irgendwie erst viel später richtig verstanden. Ich habe auch noch einen Halbbruder und habe mich immer benachteiligt gefühlt. Ob es so war, kann ich heute auch nicht mehr sagen, da viele Teile meiner Kindheit aus meinem Kopf gestrichen sind. Ich denke meine Eltern haben immer versucht uns gleich zu behandeln. Ich fand es natürlich immer toll viele Omas, Opas und Uromas zu haben. So viele Patchwork-Familien wie heute, gab es in meiner Kindheit noch nicht. Die Klassenkameraden fanden es zum einen seltsam, dass ich einen anderen Nachnahmen wie meine Eltern habe und zum anderen auch, dass ich eine so große Familie habe.

Als Kind sind mir leider einige dumme Sachen mit Männern passiert, weshalb ich das Vertrauen in Männer völlig verloren hatte. Als ich noch ganz klein war, hat mich immer ein Mann mit einem grünen BMW auf dem Schulweg verfolgt und gehupt und mir sein Geschlechtsteil gezeigt und wie er es bearbeitet. Echt eklig und ich hatte wirklich Angst das er mir was tut. Ich bin dann oft unterschiedliche Wege gelaufen, in der Hoffnung, dass er mich nicht findet. Habe mich aber nie getraut meinen Eltern was zu sagen.

Dann wurde ich jahrelang von einem Mann aus dem näheren Umkreis missbraucht. Das war die schlimmste Zeit für mich. Es ging über Jahre und ich habe in dieser Zeit oft weinend wach gelegen. Wie oft hat er sich auf mich geworfen, mich hart geküsst und seinen harten Schwanz gegen mich gepresst. Oft lag ich auf dem Boden und alles tat mir weh. Sein Gewicht auf mir, hat mich fast erdrückt und seine Lippen auf meinem Mund haben mir regelrecht die Luft genommen. Aus dem Weg gehen konnte ich ihm nicht. Er hat mich berührt wo er wollte. Ist mir an die Brüste gegangen und in die Hose. Und ich? Ich war starr vor Angst. Irgendwann musste ich ihn dann auch oral befriedigen. Das fand ich besonders ekelhaft. Die Gefühle und Bilder kann ich heute noch spüren und sehen. Ich dachte das hört nie auf. Er hat mich sogar gezwungen Pornos mit ihm zu schauen und ich war gerade mal 12. Obwohl ich mittlerweile glücklich verheiratet bin und mich auch Freunde umarmen dürfen, mag ich nackte Männer nicht. Ich gehe nicht zum FKK oder in die Sauna, weil ich den Anblick von nackten Männern nicht ertragen kann. Und ich halte vor fremden Männern Abstand. Früher bin ich noch nicht mal an eine Kasse gegangen, wenn da ein Mann war, aber das geht ein Glück mittlerweile. Ich habe mich, als Kind, nie getraut es jemandem zu sagen. Ich habe richtige Ängste entwickelt, vor allem vor Feuer und lag deshalb oft zitternd im Bett. Irgendwann waren die inneren Anspannungen so schlimm, das ich begonnen habe, mir Schmerzen zuzufügen, damit dieser Schmerz den seelischen übertrifft. Ich habe meine Arme mit einem Messer zerschnitten, bis es blutete. Oder ich habe meine Arme mit kochendem Wasser übergossen. Hauptsache es tat richtig weh. An meinen Armen habe ich noch heute Narben davon, aber diese Hilferufe hat nie jemand bemerkt. Ich wurde sogar in der Schule mal verarztet, weil meine Arme bluteten, selbst dort hat niemand etwas getan. 

Und nachdem das überstanden war, kam dann noch eine versuchte Vergewaltigung von dem Freund meiner Klassenkameradin dazu. Ich konnte mich damals mit einen Tritt in die Weichteile wehren und weg laufen.Und nein ich bin nicht aufreizend rumgelaufen oder sonst etwas. Ich war eher das schüchterne zurückhaltende Mädchen und auch keine Partygängerin. Ich hatte auch nie viel Selbstbewusstsein. Das habe ich auch heute noch nicht. Irgendwo im Mittelpunkt stehen, geht gar nicht. Und auch früher schon, wäre ich lieber unsichtbar gewesen. Und trotzdem sind mir in meiner Kindheit haufenweise Sachen passiert, von denen eigentlich eine reicht, um eine Seele zu zerstören......


Neuer Versuch die Angst zu besiegen

Meine Angststörung macht mir immer noch zu schaffen und nimmt mir teilweise wirklich die Freude am Leben. Ich bin auf Antidepressiva eingestellt, damit komme ich gut durch den Alltag und kann wenigstens wieder das Haus verlassen und auch unter bestimmten Bedingungen in den Urlaub fahren. Aber ein normales Leben ist anders. Ich habe manchmal das Gefühl das die Medikamente auch andere Empfindungen blockiert und vor allem bin ich meist müde und antriebslos. Früher war ich genau das Gegenteil. Ständig auf Achse und es musste immer was los sein.

Zusätzlich zu den Medikamenten habe ich noch eine Hypnosetherapie gemacht. Diese hat mir am besten geholfen. Ich bin damals kaum mehr aus dem Haus und Auto fahren ging gar nicht. Es war schon ein Wunder, dass ich es überhaupt bis zur Praxis geschafft habe. In der ersten Sitzung haben wir erstmal über meine Probleme gesprochen und die Therapeutin war schon sehr erstaunt, was mir in meinem Leben schon alles widerfahren ist. Ich habe mich bei ihr sehr wohl gefühlt. In der zweiten Sitzung hat sie für mich eine Hypnose ausgearbeitet und ich habe mich voll darauf eingelassen, weil es irgendwie der letzte Versuch für mich war. Ich war total verzweifelt und unglücklich.

Ich lag also auf dem Sessel und habe die Behandlung auf mich wirken lassen. Ich habe mich sicher und wohl gefühlt. Nachdem ich wieder aus der Hypnose zurück war, war ich voller Euphorie.

Ich bin in mein Auto gestiegen und einfach drauf los gefahren. Habe die Musik aufgedreht und während der Fahrt laut gesungen und gelacht. Plötzlich wollte ich einfach nur noch fahren. Das schlimmste war für mich immer die Autobahn, aber an diesem Abend hatte ich einfach nur Lust weit weg zu fahren. So bin ich dann auf die Autobahn und in die nächst grössere Stadt gefahren und dort sinnlos durch die Strassen. Hab mich dann total verfahren und wusste nicht mehr wo ich bin. Das alleine hätte schon Panik in mir ausgelöst, aber an diesem Abend war alles egal. Ich habe dann auch irgendwann wieder den Weg nach Hause gefunden und ich war total aufgedreht und überglücklich. Der Knoten war gelöst und ab da bin ich wieder Auto gefahren.

Mittlerweile ist es so, dass mich ab und zu wieder ein komisches Gefühl überkommt und ich am liebsten flüchten möchte. Aber die nächtlichen Panikattacken und die ständige Angst sind weg. Früher war es so schlimm, dass ich sogar einmal mit Verdacht auf Herzinfarkt im Krankenhaus gelandet bin, mich dann aber selbst entlassen habe, weil ich den Aufenthalt dort gar nicht ertragen konnte.

Eigentlich kann ich mit dem momentanen Zustand schon ganz gut leben, aber ich möchte das wieder alles geht. Bestimmte Situationen vermeide ich nämlich einfach, weil es nicht geht. Früher war ich z.B. gerne auf Volksfesten, Wandern, Reisen oder auf Fahrradtouren. Das sind Dinge die ich noch immer vermeide, auch einkaufen in fremden Läden oder der Innenstadt vermeide ich weiterhin.

Das möchte ich gerne ändern und ich würde gerne von den Medikamenten wegkommen. Ich bin nun durch Zufall auf ein interessantes Buch gestossen und hoffe das mir das nun weiterhilft.

Das Buch heißt "Panikattacken und andere Angststörungen los werden!" und ist von Klaus Bernhardt. Die Erfahrungsberichte auf seiner Homepage www.panikattacken-loswerden.de haben mich neugierig gemacht und ich habe mir das Buch gekauft.

Die üblichen Therapien, die ich kenne, sind Antidepressiva, Tranquilizer, Konfrontationstherapie und progressive Muskelentspannungen. All das hat bei mir nicht wirklich geholfen. Die Hypnose war das einzige, was mich weiter gebracht hat. Herr Bernhatdt ist selbst Heilpraktiker für Psychotherapie und hat sich auf die Behandlung von Angsterkrankungen spezialisiert. Er hat eine völlig neue Art der Therapie entwickelt, die ihren Ursprung in der modernen Hirnforschung hat. Ich habe das Buch gestern bekommen und gleich das 1. Kapitel gelesen. Seine Aussagen finde ich sehr treffend und erkenne mich wieder. Nun bin ich gespannt wie es weiter geht und hoffe das er mir helfen kann wieder glücklich und ohne Angst zu leben. Ich werde euch davon berichten ......

Sollte jemand von Euch schon Erfahrungen zu dem Buch gesammelt haben, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr mir davon erzählt.


Donnerstag, 6. Oktober 2016

Mein Hund - mein bester Freund

“Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.”
(Hildegard von Bingen)


Was macht Deinen Hund besonders und zu Deinem Herzhund?


Diese Frage möchte ich gerne beantworten und beteilige mich damit an der Blogparade von 
"MeinHerzHund" von HerzHunde (HerzHunde).

Unser Hund Jim Knopf oder mittlerweile Jimmy kam im Dezember 2014 als Welpe aus dem Tierschutz zu uns. So sah er damals aus, als er bei uns eingezogen ist. Mittlerweile ist er schon 2 Jahre alt.

Ich wollte schon sehr lange einen Hund, aber mein Mann war immer dagegen. Ich habe dann Katzen und Zwergkaninchen bekommen, zu denen ich aber nie eine solche Verbindung bekommen habe, wie jetzt zu Jimmy. Die Rasse ist unbekannt. Er wurde uns als Mischling mit unbekannter Größer vermittelt, aber das war uns egal, denn er hat sich uns ausgesucht.

Man muss dazu sagen, dass ich eigentlich immer die Straßenseite gewechselt habe, wenn mir ein fremder Hund entgegen kam, weil ich Angst vor Hunden hatte. Diese Angst habe ich nun dank ihm und den vielen Begegnungen mit fremden Hunden überwunden. 
Was aber sehr viel wichtiger für mich ist: Jimmy hilft mir bei meiner Angststörung. Ich habe seit vielen Jahren eine Angststörung und habe zeitweise das Haus kaum mehr verlassen können. Spazieren gehen oder in Urlaub fahren waren eine Qual für mich. Seitdem ich meinen Jimmy habe, gehe ich auch wieder raus. Wir machen Spaziergänge durchs Feld und ich fühle mich in seiner Gegenwart wohl und sicher. Sogar nachts laufe ich mit ihm alleine durch die Straßen, ohne Angst zu haben. Er liegt viel bei mir und spürt, wenn es mir nicht gut geht. Dann kuschelt er sich richtig an mich. Dank ihm habe ich auch kein Problem mehr damit, alleine zu sein, denn ich bin ja nicht alleine. 

Dadurch das ich von zu Hause aus arbeite, sind wir auch fast den ganzen Tag zusammen und das tut mir richtig gut. Ich habe mir sogar den Strandkorb etwas breiter gekauft, damit er mit drauf liegen kann.

“Hunde kommen in unser Leben, um zu bleiben.
Sie gehen nicht fort, wenn es schwierig wird, und auch,
wenn der erste Rausch verflogen ist, sehen sie uns noch
immer mit genau diesem Ausdruck in den Augen an.
Das tun sie bis zu ihrem letzten Atemzug.
Vielleicht, weil sie uns von Anfang an als das sehen, was wir wirklich
sind: fehlerhafte, unvollkommene Menschen.
Menschen, die sie sich dennoch genau so ausgesucht haben.
Ein Hund entscheidet sich einmal für den Rest seines
Lebens. Er fragt sich nicht, ob er wirklich mit uns alt
werden möchte. Er tut es einfach.
Seine Liebe, wenn wir sie erst verdient haben, ist absolut.“
(Picasso)